Wir alle besuchen täglich das Internet, nutzen unsere Handys und Computer, kaufen Online ein und vieles mehr. Doch man denkt nicht unbedingt, dass es umweltschädlich ist. Aber hinter dem digitalem Scheinbild verbirgt sich eine Verbindung zur realen Welt, die auch die Umwelt belastet. 

Eine solche Verbindung sind Server, auf dem die Informationen liegen, die man über das Internet aufruft. Genau gesagt sind sie das Internet. 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms wird dafür, der Digitalindustrie verwendet. Doch was genau verbraucht am meisten? Das mag vielleicht überraschend klingen, vielleicht auch nicht. Es ist das Videostreaming, wie z. B. Netflix oder Amazon Prime Video. Es macht rund 80% des Weltweiten Datenverkehrs aus. 

Die ganzen Filme, Serien und Videos, müssen ja irgendwo gespeichert werden, um aufgerufen werden zu können. Der belegte Speicher dadurch beträgt stand 2019 40 Zettabyte, bis 2025 sollen es 135 werden. Zum Vergleich: 1 Zettabyte ist eine 8 mit 21 Nullen oder 10 hoch 21 Nullen und Einsen: 

8.000.000.000.000.000.000.000 Nullen und Einsen. 

Nullen und Einsen stellen die gespeicherte Dateien in Form von Binärcode dar. 

In der USA in Virginia befindet sich dafür das Data Center Alley, worüber 70% des weltweiten Datenverkehrs laufen. Hinter diesen ganzen Rechenzentren steckt Amazon. Die haben nämlich eine Online-Speicherlösung namens Amazon Web Services, die man mieten kann, wie Netflix, die 1/3 davon für ihre Plattform einnehmen. Dabei verbrauchen sie auch natürlich 1/3 der 4,5 Gigawatt, die die Data Center Alley verbraucht. 4,5GW sind ungefähr so viel, wie 4 Kernkraftwerke produzieren. Die Server brauchen so viel, weil sie rund um die Uhr arbeiten müssen, aber auch, weil sie gekühlt werden müssen, weil sie sonst überhitzen. 

Wie sieht es denn aber umgerechnet mit der Umwelt aus? Der gesamte CO2 Ausstoß im Jahr von Video-Streaming Diensten beträgt 300. Mio Tonnen CO2 im Jahr. Das ist so viel wie das Land Spanien. Oder andersherum: Die Digitalindustrie stoßt 20% des gesamten weltweiten CO2 Ausstoß aus. 

Aber Streaming ist nicht das einzige, was viel Strom verbraucht. Kryptowährungen verbrauchen auch Strom. Uns zwar nicht nur wenig, denn der Verbrauch wird auf 50 Terrawatt im Jahr geschätzt Das ist so viel wie nur das Land Griechenland. Kyptowährungen sind eine, von der Bank unabhängige Währung, nach denen man wie Gold auch „minen“, also graben muss, aber halt nur digital. Dabei geben sie sehr viel Wärme aus, sodass z.B. ein kanadisches Unternehmen mit 30 PC, die nach Bitcoin minen, ein Gewächshaus damit beheizen. 

Ob ein Unternehmen jetzt auch sauber ist, bestimmt unter anderem auch, welche Energie sie nutzen. So benutzen Amazon und Netflix, die die Amazon Web Services nutzen, nur 17% erneuerbare Energie. Youtube und Spotify nutzen 56% grüne Energie und Apple iTunes sogar 83% grün. Die Firmen werden aber immer umweltfreundlicher, was gut ist und sich hoffentlich immer weiter bessert.